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10. Juli 2025

Künstliche Intelligenz in der österreichischen Hotellerie: Ein Weckruf zur digitalen Zukunft

Künstliche Intelligenz

Digitalisierung

Österreichs Hoteliers sind europäische Spitzenreiter im KI-Optimismus. Doch spiegelt sich diese Zuversicht auch in der täglichen Praxis wider? Eine neue Studie aus Juni 2025 zeigt, wo heimische Betriebe wirklich stehen. Erfahren Sie, warum 90 % der österreichischen Anwender bereits auf ChatGPT & Co. für die Gästekommunikation setzen und 82 % von massiver Zeitersparnis berichten. Finden Sie heraus, welche Hürden die Branche noch überwinden muss und wo die größten Chancen für Ihren Betrieb liegen.

Die Digitalisierung schreitet unaufhaltsam voran und macht auch vor der Tourismusbranche nicht halt. Eine aktuelle Studie mit dem Titel "Artificial Intelligence in European Hotels: Adoption, Applications, and Barriers" von Prof. Roland Schegg von der HES-SO Valais-Wallis, die im Juni 2025 veröffentlicht wurde, wirft ein Schlaglicht auf den Stand der KI-Adaption in europäischen Hotels. Für die österreichische Hotellerie liefert der Bericht besonders aufschlussreiche Erkenntnisse und zeigt: Österreich ist auf einem guten Weg, aber es gibt noch viel zu tun. Die Gesamtstichprobe der Umfrage umfasste 1.485 Hotels aus sechs Ländern.

Für Österreich umfasste die Stichprobe 129 Hotels, was 9 % der Gesamtstichprobe entspricht.

Österreichische Hoteliers sind optimistisch, aber die Umsetzung hinkt

Die gute Nachricht vorweg: Österreichische Hoteliers stehen der künstlichen Intelligenz deutlich positiver gegenüber als der europäische Durchschnitt. Die wahrgenommene Auswirkung von KI auf die Hotellerie wird in Österreich mit einem Mittelwert von 7,3 von 10 bewertet, während der Gesamtdurchschnitt bei 6,1 liegt. Ganze 38 % der österreichischen Befragten bewerten die Auswirkungen sogar mit 9 oder 10, was auf eine starke Überzeugung vom transformativen Potenzial der KI hindeutet.

Doch die Begeisterung schlägt sich noch nicht vollständig in der Umsetzung nieder. Zwar geben 49 % der österreichischen Hotels an, bereits KI-Tools zu nutzen, und weitere 20 % planen eine Einführung, doch 31 % nutzen noch gar keine KI. Immerhin zeigt sich, dass Österreich im Vergleich zu anderen Ländern einen etwas früheren Start hingelegt hat: 21 % der Betriebe nutzen KI bereits seit mehr als zwei Jahren, verglichen mit nur 12 % im europäischen Gesamtdurchschnitt.

Wo wird KI in Österreich bereits erfolgreich eingesetzt?

Bei den Hotels, die bereits auf KI setzen, sind die Erfahrungen überaus positiv. Die wahrgenommenen Vorteile werden mit einem Durchschnittswert von 8,0 bewertet, und ein Drittel der Anwender vergibt sogar die Höchstnote 10. Das deutet darauf hin, dass sich Investitionen in KI-Technologien in der Praxis bewähren.

Die am weitesten verbreiteten KI-Anwendungen in Österreich sind:

  • Generative KI für die Gästekommunikation (z. B. ChatGPT, Gemini): 90 % der österreichischen KI-Anwender nutzen diese Tools zur Erstellung von E-Mails, Webinhalten und Nachrichten, was deutlich über dem europäischen Durchschnitt von 74 % liegt.
  • Analyse von Online-Bewertungen: 59 % der Betriebe nutzen KI, um Gästefeedback auszuwerten.
  • Automatisierung von Antworten auf Gästekommentare: 50 % der Hotels setzen hier auf KI-Unterstützung.
  • Dynamische Preisgestaltung und Revenue Management: 48 % der österreichischen Anwender nutzen KI für eine optimierte Preisstrategie10.

Die größten Hürden und die wichtigsten Vorteile

Trotz der positiven Grundstimmung gibt es auch in Österreich noch erhebliche Barrieren, die eine breitere Einführung von KI verhindern. Die größten Herausforderungen sind:

  • Mangel an erschwinglichen Standardlösungen ("off the shelf") (42 %).
  • Geringes Wissen über verfügbare KI-Lösungen (41 %).
  • Schwierigkeiten bei der Integration in bestehende Prozesse (40 %).
  • Bedenken hinsichtlich Datenschutz und Sicherheit (37 %).

Auf der anderen Seite sind die wahrgenommenen Vorteile für jene, die den Schritt bereits gewagt haben, klar ersichtlich. An erster Stelle steht die

Zeitersparnis (82 %), gefolgt von einer verbesserten Kommunikation und Marketing (68 %) und einer höheren betrieblichen Effizienz (56 %).

Was bedeutet das für die Zukunft der österreichischen Hotellerie?

Die Studie macht deutlich, dass KI kein ferner Zukunftstrend mehr ist, sondern ein konkretes Werkzeug, das bereits heute operative und strategische Vorteile bringt. Für die österreichische Hotellerie ergeben sich daraus klare Handlungsempfehlungen:

  1. Wissenslücken schließen: Die größte Hürde ist der Mangel an Wissen. Hoteliers müssen sich aktiv über die verfügbaren Lösungen informieren und weiterbilden. Verbände und Tourismusorganisationen sind gefordert, entsprechende Schulungs- und Informationsangebote zu schaffen.
  2. Fokus auf den Gast: Die vielversprechendsten Anwendungsbereiche liegen in der direkten Gästekommunikation und im Marketing. KI kann dabei helfen, den Service zu personalisieren und die Effizienz in der Kundenansprache zu steigern.
  3. Klein anfangen: Nicht jede KI-Anwendung erfordert hohe Investitionen. Tools wie ChatGPT zur Texterstellung sind niederschwellig und bieten einen schnellen, spürbaren Nutzen.
  4. Strategisch denken: KI sollte nicht als isolierte Techniklösung betrachtet werden, sondern als integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie. Ziel muss es sein, durch den gezielten Einsatz von KI die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und zukunftsfeste Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Die österreichische Hotellerie hat die Chance, ihre Vorreiterrolle in Sachen Gastfreundschaft auch im digitalen Zeitalter zu behaupten. Die positive Einstellung zur KI ist eine hervorragende Ausgangsbasis. 

Nun gilt es, die PS auf die Straße zu bringen und die vielfältigen Potenziale der künstlichen Intelligenz mutig und strategisch zu nutzen.

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