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artikel

14. März 2025

OECD-Studie untersucht KI im Tourismus

Künstliche Intelligenz

Digitalisierung

Eine aktuelle OECD-Studie beleuchtet die tiefgreifende Revolution des Tourismus durch künstliche Intelligenz. KI ermöglicht personalisierte Reiseerlebnisse und steigert die Effizienz für Unternehmen. Der Bericht zeigt Chancen für Reisende und die Branche auf, warnt aber auch vor Herausforderungen wie Datenschutz und Arbeitsplatzveränderungen. Besonders kleine Unternehmen benötigen Unterstützung bei der Einführung von KI.

Der globale Tourismussektor steht an einem Wendepunkt. Eine aktuelle und umfassende Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) beleuchtet die tiefgreifenden Auswirkungen der künstlichen Intelligenz (KI) auf diese dynamische Branche. Das als G7/OECD-Grundsatzpapier veröffentlichte Dokument analysiert detailliert das immense Potenzial von KI, Innovationen voranzutreiben und zur nachhaltigen Entwicklung des Tourismus beizutragen. Gleichzeitig werden aber auch die damit verbundenen komplexen Risiken und ethischen Fragen beleuchtet und konkrete Handlungsempfehlungen für Regierungen, Unternehmen und Destinationen formuliert.

Die Studie zeichnet ein facettenreiches Bild der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von KI im gesamten touristischen Ökosystem. Bereits heute prägen intelligente Technologien zahlreiche Aspekte des Reisens, von der ersten Inspiration bis zur Rückkehr nach Hause. Chatbots und hochentwickelte virtuelle Assistenten haben sich als unverzichtbare Werkzeuge in der Kundenkommunikation etabliert. Sie bieten rund um die Uhr personalisierte Unterstützung bei der Reiseplanung, beantworten Fragen in Echtzeit und fungieren als digitale Concierges. Diese Interaktionen werden zunehmend natürlicher und intuitiver, wodurch das Kundenerlebnis signifikant verbessert wird.

Optimierung von operativen Abläufen

Ein weiterer zentraler Anwendungsbereich ist die KI-gestützte Datenanalyse. Durch die Verarbeitung großer Datenmengen aus verschiedenen Quellen – von Buchungsplattformen über soziale Medien bis hin zu Wetterdaten – können Unternehmen tiefgreifende Einblicke in Reisepräferenzen, Trends und Nachfragemuster gewinnen. Diese Erkenntnisse ermöglichen es ihnen, ihre Angebote präziser auf die Bedürfnisse der Kunden zuzuschneiden, personalisierte Marketingkampagnen zu entwickeln und dynamische Preisstrategien zu implementieren. Hotels können beispielsweise ihre Zimmerpreise in Echtzeit an die aktuelle Nachfrage anpassen, Fluggesellschaften ihre Routen optimieren und Reiseveranstalter maßgeschneiderte Urlaubspakete zusammenstellen.

Auch in den operativen Abläufen entfaltet KI ihr Effizienzsteigerungspotenzial. Intelligente Algorithmen optimieren Routen für Transportunternehmen, verbessern das Gepäckmanagement an Flughäfen und ermöglichen eine vorausschauende Wartung von Infrastrukturen. Im Hotelwesen können KI-gesteuerte Systeme die Zimmerreinigung koordinieren, den Energieverbrauch optimieren und sogar personalisierte Menüs für Gäste erstellen. Diese Automatisierung von Routineaufgaben führt nicht nur zu Kosteneinsparungen, sondern ermöglicht es den Mitarbeitern auch, sich auf komplexere und wertschöpfendere Tätigkeiten zu konzentrieren.

Risiken und Herausforderungen nicht ignorieren

Für Reisende eröffnen sich durch KI ganz neue Dimensionen des Reiseerlebnisses. Personalisierte Empfehlungen, die auf individuellen Vorlieben, früheren Reisen und aktuellen Kontextfaktoren basieren, können die oft mühsame Reiseplanung erheblich erleichtern. Intelligente Suchmaschinen und Vergleichsportale nutzen KI, um aus einer riesigen Auswahl an Angeboten die relevantesten Optionen zu filtern. Während der Reise bieten sprachgesteuerte Navigationssysteme, Augmented-Reality-Anwendungen und intelligente Reiseführer ortsbezogene Informationen und interaktive Erlebnisse. Die Barrierefreiheit im Tourismus kann ebenfalls durch KI verbessert werden, beispielsweise durch automatische Übersetzungsdienste oder personalisierte Unterstützung für Menschen mit Behinderungen.

Die OECD-Studie betont jedoch, dass die Einführung von KI im Tourismus nicht ohne Risiken und Herausforderungen verläuft. Ein zentrales Anliegen ist der Schutz von Daten und die Wahrung der Privatsphäre der Nutzer. Die Personalisierung von Reiseerlebnissen basiert auf der Erfassung und Analyse sensibler persönlicher Daten. Daher ist es unerlässlich, robuste Datenschutzmaßnahmen zu implementieren und transparent zu kommunizieren, wie diese Daten verwendet werden. Das Vertrauen der Konsumenten in den Umgang mit ihren Daten ist ein entscheidender Faktor für die Akzeptanz von KI-basierten Technologien im Tourismus.

Ein weiterer kritischer Punkt ist der potenzielle Einfluss von KI auf den Arbeitsmarkt im Tourismussektor. Während KI repetitive und administrative Aufgaben automatisieren kann, besteht die Befürchtung, dass dies zu einem Verlust von Arbeitsplätzen führen könnte, insbesondere in Bereichen wie dem Kundenservice oder der Dateneingabe. Die OECD betont in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit, die Auswirkungen auf die Beschäftigung genau zu beobachten und proaktive Maßnahmen zu ergreifen, um Arbeitnehmer auf die Veränderungen vorzubereiten. Investitionen in Weiterbildung und Umschulungsprogramme sind entscheidend, um sicherzustellen, dass die Arbeitskräfte die erforderlichen Fähigkeiten für die neuen, durch KI geschaffenen Arbeitsplätze erwerben.

Rechtlicher Rahmen gefordert

Besondere Aufmerksamkeit widmet die Studie den Herausforderungen, vor denen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im Tourismus stehen. Diese bilden das Rückgrat vieler Tourismusdestinationen, verfügen aber oft nicht über die gleichen Ressourcen wie große Konzerne, um in KI-Technologien zu investieren und das erforderliche Fachwissen aufzubauen. Die OECD empfiehlt daher gezielte Unterstützungsprogramme für KMU, die den Zugang zu KI-Lösungen erleichtern und die Entwicklung von Kompetenzen fördern. Dies könnte beispielsweise durch die Bereitstellung von Schulungen, Beratungsleistungen oder die Förderung von Kooperationen mit Technologieanbietern erfolgen.

Darüber hinaus mahnt die OECD die Schaffung klarer rechtlicher und regulatorischer Rahmenbedingungen an, die Innovationen im Bereich der KI fördern, gleichzeitig aber auch ethische Grundsätze berücksichtigen und faire Wettbewerbsbedingungen gewährleisten. Fragen der algorithmischen Transparenz, der Verantwortlichkeit bei Fehlentscheidungen von KI-Systemen und der Vermeidung von Diskriminierung durch KI-basierte Empfehlungssysteme müssen adressiert werden. Die mangelnde Klarheit über die rechtlichen Konsequenzen des Einsatzes von KI wird in der Studie als eine der größten Hürden für die breite Einführung dieser Technologien genannt.

Die Studie unterstreicht die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit und des Wissensaustauschs im Bereich der KI im Tourismus. Da die Auswirkungen dieser Technologien global sind, ist eine koordinierte Vorgehensweise auf internationaler Ebene erforderlich, um gemeinsame Standards zu entwickeln, bewährte Praktiken auszutauschen und grenzüberschreitende Herausforderungen zu bewältigen.

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