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08. Okt. 2025
Wenn die Reiseplanung im Chat beginnt: Wie ChatGPT die Buchung verändert
Künstliche Intelligenz
Digitalisierung
ChatGPT wird zum digitalen Reiseberater. Mit der Integration von Booking.com und Expedia können Gäste direkt im Chat Hotels finden und buchen. Für Anbieter heißt das: Wer bei der KI sichtbar sein will, muss seine Daten jetzt fit machen.
Expedia Group und Booking.com sind nun direkt in ChatGPT eingebunden. Nutzer können damit Reisen planen, Hotels buchen und Flüge vergleichen – und das alles, ohne den Chat zu verlassen. Diese Entwicklung verändert nicht nur das Nutzerverhalten, sondern stellt auch touristische Anbieter vor neue Herausforderungen.
Im Chat lassen sich Fragen stellen wie: „Welche Hotels in Barcelona kosten unter 150 Euro pro Nacht und liegen in Strandnähe?“ Die KI zeigt sofort passende Optionen mit Fotos, Preisen, Kartenansicht und Buchungslink – in Echtzeit und ohne eine einzige Website manuell öffnen zu müssen. In Ländern außerhalb der EU ist diese Funktion bereits aktiv. Innerhalb Europas bereiten sich die Anbieter auf den Start vor.
Was sich bisher auf viele Plattformen verteilte, bündelt sich nun in einer einzigen Konversation. Expedia spricht von einer „conversational experience“, bei der Nutzer nicht mehr klicken, sondern einfach sprechen. Die KI übernimmt Suche, Vergleich, Filterung und Buchungsempfehlung. Booking.com nutzt dafür KI-gestützte Systeme, die auf Basis von Nutzerwünschen maßgeschneiderte Angebote zusammenstellen. Für Hoteliers, Pensionen und Ferienwohnungsanbieter ergibt sich daraus eine klare Aufgabe: sichtbar werden im Gespräch mit der KI. Denn Empfehlungen entstehen nicht zufällig – sie basieren auf Daten. Und je besser diese sind, desto höher die Wahrscheinlichkeit, in der Konversation aufzutauchen.
Ungültiges Video
https://www.youtube.com/shorts/U1YE0kHOsdQ
Was jetzt wichtig ist: Sichtbarkeit im KI-Dialog
Die Integration in ChatGPT bedeutet nicht, dass Anbieter selbst dort präsent sein müssen. Es genügt, bei Plattformen wie Booking.com oder Expedia mit sauberen Daten vertreten zu sein. Dazu gehört mehr als nur ein schönes Foto: Titel, Beschreibungen, Preise, Verfügbarkeiten und Ausstattungsmerkmale müssen vollständig, konsistent und aktuell sein. Denn genau diese Informationen liest die KI aus, wenn sie Empfehlungen ausspricht.
Sonderangebote sollten klar beschrieben sein – mit genauen Laufzeiten, Bedingungen und transparenten Preisen. QR-Codes oder direkte Buchungslinks helfen, diese Angebote im Chat schnell abrufbar zu machen.
Ein weiterer Schritt: Die eigene Website mit einem KI-Chatbot ausstatten, der Fragen zu Preisen, Verfügbarkeit oder Ausstattung direkt beantworten kann. Idealerweise greift dieser Bot auf dieselben Daten zu wie die OTAs. So entsteht ein einheitliches Erlebnis – egal, ob der Gast über Booking, über ChatGPT oder direkt auf der Website bucht.
Was die Zahlen verraten
Je mehr Interaktionen über Chat erfolgen, desto wichtiger wird es, die daraus entstehenden Buchungen im Blick zu behalten. Wer regelmäßig auswertet, welche Angebote funktionieren, kann sein Portfolio gezielt anpassen. Auch Rückmeldungen zu Stornierungen oder häufig gestellten Fragen liefern wertvolle Hinweise. Letztlich geht es darum, in der neuen Welt der KI-basierten Reiseplanung nicht nur mitzuhalten, sondern aktiv dabei zu sein. Wer frühzeitig versteht, wie Buchungsentscheidungen künftig getroffen werden, kann sein Angebot präzise darauf ausrichten.
Denn: Gäste nutzen heute nicht mehr nur Suchmaschinen – sie sprechen direkt mit der KI. Wer in diesem Gespräch vorkommt, gewinnt.
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