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10. Dez. 2025
Mobilität
Digitalisierung
Nachhaltigkeit
Destinationsentwicklung
Daten
Wer in den Hauptsaisonen durch Österreichs Ferienregionen reist, spürt sie überall – die Spannung zwischen Mobilität und Stillstand. Zwischen der Sehnsucht nach Bewegung und dem Stau am Talende. Zwischen der Lust auf Natur und der Last des Verkehrs. Mobilität ist längst eines der zentralen Zukunftsthemen für Destinationen – und zugleich eines der komplexesten.
Der Tourismus steht beim Thema Mobilität unter Druck: Rund 60-80 % seiner Emissionen entstehen durch Verkehr – An- und Abreise machen den Löwenanteil aus. In Österreich reisen noch immer 78 % der Gäste mit dem Auto an – und dieser Pkw-Individualverkehr hat negative Auswirkungen auf die Tourismusakzeptanz. Auf der anderen Seite sind bereits knapp 50% der Wiener und Berliner Haushalte autofrei. Gleichzeitig investieren laut dem aktuellen Trendreport von "Point&" nur 5 % der europäischen Mobilitätsinnovationen in touristische Anwendungen.
Vielleicht, weil Mobilität zu lange von vielen Tourismusdestinationen als Nebenschauplatz betrachtet wurde, statt als zentrales Element der Wertschöpfungskette. Doch die Zeiten ändern sich. Immer mehr Destinationen erkennen, dass Mobilität weit mehr ist als Transport – sie ist Erlebnis, Service und Standortfaktor zugleich.
Was Destinationen heute entwickeln müssen, ist ein integriertes erlebnisorientiertes Mobilitätsmanagement (IMM) – ein ganzheitlicher Ansatz, der Verkehrsträger, Systeme und Akteure miteinander verknüpft.
IMM denkt Mobilität themenübergreifend, räumlich vernetzt und datenbasiert. Es bricht Silos auf und schafft Schnittstellen zwischen Tourismus, Verkehr, Raumplanung und Umwelt.
Damit wird Mobilität zur intelligenten Infrastruktur – dynamisch, lernend, vernetzt.
Es gibt zunehmend erfolgsversprechende Beispiele, die Mut machen – auf Länderebene z.B in Österreich das „Guest Mobility Ticket Salzburg“ (Zwei Millionen Gäste-Downloads in den ersten vier Monaten) oder die landesweite Lösung des Burgenlandes (ÖPNV und Ruftaxi BAST kostenlos mit der Burgenland-Card).
Am Ende geht es bei Mobilitätsinnovation nicht um Technologie, sondern um Haltung. Destinationen, die Mobilität als Teil ihres Lebensraums begreifen, schaffen mehr als funktionierende Verbindungen – sie schaffen Erlebnisse mit Zukunft