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13. März 2025
Nachhaltiger Tourismus trifft Biodiversität: Drei kreative Lösungsansätze
Nachhaltigkeit
Destinationsentwicklung
Die Biodiversitätstage 2025 an der BOKU brachten viele spannende Diskussionen. Ein Workshop mit zwei Expertinnen der Österreich Werbung widmete sich der Frage, wie Tourismus biodiversitätsfreundlich gestaltet werden kann.
Die allgemeinen Rahmenbedingungen wurden bereits in einem vorherigen Artikel beschrieben. Nun geht es um konkrete Lösungen: In Kleingruppen entwickelten die Teilnehmenden drei Projekte, die zeigen, wie nachhaltiger Tourismus zum Schutz der Natur beitragen kann.
1. König:in der Biodiversität – Natur spielerisch entdecken 👑
Ziel: Naturbewusstsein durch Gamification stärken
Viele Menschen bewegen sich in der Natur, ohne diese bewusst wahrzunehmen. Insbesondere Familien mit Kindern sollen mit diesem Projekt spielerisch für die biologische Vielfalt sensibilisiert werden. So soll auf unterhaltsame Weise ein stärkeres Bewusstsein für die Natur und ein nachhaltigeres Verhalten gefördert werden.
Umsetzung: Natur digital entdecken & spielerisch lernen
Das Projekt kombiniert bewusstes Naturerleben mit digitalen Elementen. Wanderwege und Unterkünfte sind mit QR-Codes ausgestattet, die zu Infos über regionale Arten führen. Eine App ermöglicht es, Naturfunde zu fotografieren, zu bestimmen und wertvolle Daten für die Biodiversitätsforschung zu liefern.
Spielerische Challenges und Belohnungen wie Medaillen oder Gutscheine für Kräuterwanderungen motivieren zur aktiven Teilnahme. Gastgeber:innen unterstützen mit Info-Karten und interaktiven Spielecken. Eine zentrale Landing Page des Tourismusverbands bündelt alle Inhalte für eine einfache Nutzung.
Breite Einsatzsmöglichkeiten
Dieses Konzept kann überall funktionieren – vom alpinen Wanderweg bis zur städtischen Parklandschaft. Tourismusverbände (TVBs), Gemeinden und Naturschutzorganisationen sind wichtige Partner für die Umsetzung.
Der Impact?
Mehr Sensibilität für die Natur und ihre Biodiversität, spielerisches Lernen sowie nachhaltige Erlebnisse werden für alle Altersgruppen ermöglicht.
2. Influencer:innen-Management – Biodiversität statt Overtourism 📸
Ziel: Bewusstsein schaffen & Natur schützen
Social Media machen Orte berühmt - oft mit fatalen Folgen. Virale Posts ziehen Massen an, sensible Ökosysteme leiden unter Overtourism. Dieses Projekt setzt auf eine Zusammenarbeit mit Influencer:innen und Plattformbetreiber:innen, um das Bewusstsein für nachhaltiges Reisen und den Schutz der Biodiversität zu stärken.
Neue Regeln für digitale Nachhaltigkeit
Anstatt genaue Standorte zu teilen und zum Besuch eines bestimmten Ortes aufzurufen, sollten Influencer:innen Hashtags wie #RespectNature oder #HiddenGemsNotHarmed verwenden. Plattformen können zusätzlich auf die Folgen von Massentourismus hinweisen und Nutzer:innen für nachhaltiges Verhalten sensibilisieren.
Zusammenarbeit als Schlüssel zum Schutz
Der Schutz sensibler Naturgebiete erfordert ein starkes Netzwerk: Gebietsverwaltungen und Ranger:innen überwachen Besucher:innenströme, während Plattformbetreiber:innen mit neuen Richtlinien das unkontrollierte Teilen sensibler Orte verhindern. Datenanalysen helfen, gefährdete Gebiete frühzeitig zu erkennen, und Unternehmen können durch verantwortungsvolle Werbung und Investitionen zum Schutz beitragen. Nur gemeinsam lässt sich Social Media nachhaltig gestalten - für mehr Biodiversität statt Overtourism.
Der Impact?
Wenn Natur-Hotspots nicht überrannt werden, erholt sich die Biodiversität, Tourist:innen reisen bewusster und Schutzmaßnahmen wirken besser.
3. Cooking with Nature – Nachhaltige Kulinarik erleben 🍽️
Ziel: Natur mit allen Sinnen erleben und regionale Lebensmittel wertschätzen
Viele Tourist:innen konsumieren im Urlaub importierte Lebensmittel, ohne sich mit regionaler Landwirtschaft auseinanderzusetzen. Dieses Projekt bringt sie zurück zu den Wurzeln: Zutaten selbst sammeln, verarbeiten und genießen – direkt auf Bauernhöfen. So entsteht nicht nur ein einzigartiges Geschmackserlebnis, sondern auch ein tieferes Verständnis für nachhaltige Lebensmittelproduktion.
Vom Sammeln zum Kochen
Ob Kräuter pflücken, Gemüse ernten oder Kühe melken – durch aktive Teilnahme an der Produktion lernen Besucher:innen, wie eng Landwirtschaft, Biodiversität und saisonale Ernährung zusammenhängen. Regionale Kreisläufe werden greifbar, und die Wertschätzung für lokale Produkte wächst.
Kulinarik als Umweltbildung
Beim gemeinsamen Kochen erfahren Tourist:innen, wie sich nachhaltige Landwirtschaft auf Boden, Wasser und Artenvielfalt auswirkt. Workshops zu traditionellen Rezepten oder alten Anbautechniken machen bewusst, wie Ernährung, Klima und Biodiversität miteinander verbunden sind.
Gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung
Bäuer:innen öffnen ihre Höfe und teilen ihr Wissen über regionale Lebensmittel und ökologische Landwirtschaft. Auch die lokale Bevölkerung kann sich einbringen – sei es durch Rezepte, Ernte-Tipps oder gemeinsame Kochabende.
Das Ergebnis?
Durch direkte Erlebnisse wächst das Bewusstsein für regionale Lebensmittel und nachhaltige Landwirtschaft – Tourist:innen nehmen Rezepte, Wissen und ein tieferes Verständnis für Biodiversität mit nach Hause.
Fazit: Kleine Ideen, große Wirkung! 🌍
Drei kreative Ansätze, ein gemeinsames Ziel: Tourismus und Biodiversität in Einklang bringen! Ob spielerisches Naturentdecken, nachhaltige Social-Media-Nutzung oder bewusstes Erleben regionaler Lebensmittel – jede dieser Ideen zeigt, wie Reisen zum Schutz der Natur beitragen kann. Jetzt liegt es an uns, sie weiterzudenken und umzusetzen. Welche Idee inspiriert dich am meisten? Teile deine Gedanken mit uns – und werde Teil des Wandels!