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10. Juni 2025
Anpassung an den Klimawandel im Tourismus
Nachhaltigkeit
Destinationsentwicklung
Der Klimawandel wirkt sich regional unterschiedlich aus und stellt die Tourismuswirtschaft vor neue komplexe Herausforderungen. Durch den Wegfall des Wintertourismus in vielen Orten müssen neue Angebote entwickelt werden. Touristische Destinationen können sich an steigende Durchschnittstemperaturen, Dürren, häufigere Extremereignisse und eine abnehmende Schneesicherheit auf unterschiedliche Weise anpassen.
Der Klimawandel wirkt sich vielfältig auf den österreichischen Tourismus aus, mit spürbaren Veränderungen in beiden Hauptsaisons. Der Wintertourismus ist besonders betroffen: steigende Temperaturen führen zu einer ansteigenden Schneefallgrenze und verringern die Schneesicherheit in tiefer gelegenen Skigebieten. Dies zwingt viele Wintersportorte zu hohen Investitionen in Beschneiungsanlagen oder zur Diversifizierung ihres Angebots, etwa hin zu sanfterem Wintertourismus. Viele Skifahrer würden bei anhaltendem Schneemangel ihr Reiseverhalten ändern oder ganz aufhören.
Im Sommertourismus zeigen sich gemischte Effekte. Während wärmere Temperaturen die Attraktivität heimischer Seen für Badeurlauber erhöhen und Österreich als Sommerreiseziel potenziell attraktiver machen, stellen zunehmende Hitzewellen, Dürren und Naturkatastrophen wie Starkregen, Überschwemmungen, Muren und Lawinen auch hier eine Herausforderung dar. Städte sind von vermehrten Hitzetagen betroffen, was den Städtetourismus beeinträchtigen kann. Auch der Gletscherrückgang und die Instabilität des Permafrosts in den Alpen sind gravierende Folgen, die den hochalpinen Tourismus beeinflussen.
Die Anpassung an den Klimawandel ist ein langfristiger Prozess, umso mehr ist eine strategische Vorgehensweise wichtig. Fresh Thoughts Consulting hat dafür einen Handlungsleitfaden (https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/anpassung-an-den-klimawandel-die-zukunft-im) speziell für Destinationsmanagerinnen und -manager entwickelt, der beim Klimaanpassungsprozess eine Hilfestellung bieten soll. In sieben Modulen von der Vorbereitung bis zu der Evaluierung des Fortschritts wird der Anpassungsprozess dargestellt und durch Checklisten und Praxisbeispiele.
Darüber hinaus kommt der Auswahl passender Anpassungsmaßnahmen eine zentrale Bedeutung bei der Verringerung der Verwundbarkeit gegenüber Klimawandelfolgen zu. Informationen zu möglichen Maßnahmen, die speziell für den Tourismus relevant sind, wurden steckbriefartig zusammengestellt: jeweils die ökologischen Vor- und Nachteile, sozio-ökonomische Aspekte, Kosten und Umsetzungshindernisse mit Beschreibung von Lösungen.