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08. Juli 2025

171 Gemeinden zertifiziert: Burgenland setzt auf nachhaltige Destinationen

Nachhaltigkeit

Destinationsentwicklung

Erstmals wurden mit 30. April 2025 alle Destinationen eines Österreichischen Bundeslandes nachhaltigkeitszertifiziert. Und sogar zweifach – mit dem internationalen "TourCert"-Siegel (dem ersten, dieser Auszeichnungen in Österreich) und dem Österreichischen Umweltzeichen für Destinationen. Noch nie wurden in Österreich Destinationen dieser Größe zertifiziert.

Nachhaltigkeitszertifikat: Alle burgenländischen Destinationen ausgezeichnet

Der Nachhaltigkeitsprozess ist eine systemische Intervention im Tourismus mit der Zielsetzung der Zertifizierung der burgenländischen Destinationen. Er zeigt, wie wirkungsmächtig solche Prozesse helfen können, die notwendige Transformation in unseren Destinationen zu starten und zu unterstützen. Sektorübergreifend werden der Tourismus, Mobilität, Land- und Forstwirtschaft, Kultur, Natur- und Landschaftsschutz sowie viele weitere Bereiche miteinander verknüpft. Das hilft, gegenseitiges Verständnis zu entwickeln und die Lebensraumperspektive im Destinationsmanagement in die eigene Haltung aufzunehmen.

Was macht den burgenländischen Nachhaltigkeitsprozess einzigartig?

Der burgenländische Nachhaltigkeitsprozess unterscheidet sich in Tiefe, Breite und Wirksamkeit und dient als Vorbild weit über die Landesgrenzen hinaus. Fünf zentrale Gründe zeigen, warum dieser Prozess ein echtes Aushängeschild für ein zukunftsorientiertes, gemeinschaftliches Handeln mit Lebensraumperspektive in unseren Destinationen sein kann:

Außergewöhnliche Dimension und parteiübergreifende Allianz

Mit den drei Tourismusdestinationen Nordburgenland, Mittelburgenland-Rosalia und Südburgenland, insgesamt 171 Gemeinden sowie einer Nord-Süd-Ausdehnung von 166 Kilometern, hat dieser Prozess eine beeindruckende räumliche Größenordnung. Bemerkenswert ist dabei vor allem auch die breite parteiübergreifende Unterstützung der Gemeinden, die zeigt: Nachhaltigkeit kennt keine politischen Grenzen. Sie vereint das Burgenland in einer gemeinsamen Haltung.

Gelebte Rollenteilung im Tourismus-System

Was andernorts für Spannungen sorgt, wird im Burgenland konstruktiv gelöst: Die funktionierende Rollen- und Aufgabenverteilung zwischen lokalen, regionalen und landesweiten Akteuren im Tourismus wird auch im Nachhaltigkeitsprozess vorbildhaft umgesetzt und weiterentwickelt. Damit entwickelt sich das Burgenland zu einem echten „Role Model“ für ganz Österreich.

Die Lebensraum-Perspektive des Tourismus

Es wird nicht in Silos gedacht: Die Tourismusdestinationen werden als Lebensräume verstanden, für die Verantwortung übernommen wird. Neben den Gästebedürfnissen werden die Anforderungen der gesamten Region, der Unternehmen, der Beschäftigten, der heimischen Bevölkerung und der Natur berücksichtigt. Die sechs wichtigsten "TourCert"-Handlungsfelder lauten:

  • Management, Strategie & Planung (inkl. nachhaltiger Produkt- und Angebotsgestaltung)
  • Ökonomische Sicherung & lokaler Wohlstand
  • Schutz von Natur & Landschaft
  • Ressourcenmanagement
  • Kultur & Identität
  • Gemeinwohl & Lebensqualität

Sie wurden in einem vierjährigen Maßnahmenprogramm mit konkreten Aktivitäten definiert und teilweise in das Regierungsprogramm des Landes übernommen – ein starkes Zeichen für politische Verankerung und gesellschaftliche Relevanz.

Die intensive Vernetzung und Kooperation

Die sektorübergreifende Zusammenarbeit wird in zahlreichen konkreten Projekten zwischen verschiedensten Akteuren in den Destinationen sichtbar und erlebbar. Ein Beispiel ist die landesweit kostenlose Gästemobilität (inkl. dem "BAST"-Anrufsammeltaxi) – ein großer Schritt für die Weiterentwicklung der Mobilität im ländlichen Raum. Auch die myburgenland-Plattform trägt dazu bei, regionale Produzenten, Handwerk und Tourismus enger miteinander zu verbinden.

Leidenschaft und positive Zukunftsbilder

Gerade in Zeiten des Wandels oder der Krise sind positive Zukunftsbilder entscheidend, um Chancen zu erkennen und innovative Lösungen zu entwickeln. Diese Bilder – gepaart mit echter Leidenschaft – gibt es im Burgenland: Nachhaltigkeit ist vielerorts Leitbild, Haltung und gelebte Praxis.

Die Bedeutung dieser Zertifizierungen im österreichischen Tourismussystem

Österreich hat sich im nationalen Masterplan T das Ziel gesetzt, eine der nachhaltigsten Tourismusdestinationen der Welt zu werden. Der Nachhaltigkeitsprozess und die flächendeckende Zertifizierung im Burgenland sind nun Ansporn für andere Bundesländer, in denen bisher wenige oder keine Destinationen zertifiziert sind, diesen Weg ebenfalls einzuschlagen. Vieles ist möglich, wenn man gemeinsam daran glaubt und zielgerichtet daran arbeitet.

Die Entscheidung für solche Nachhaltigkeitsprozesse ist nicht nur ein Bekenntnis zur Umwelt, sondern auch eine strategische Festlegung, die wirtschaftliche, soziale und ökologische Vorteile miteinander vereint. 

Das Burgenland hat mit diesen Zertifizierungen Geschichte geschrieben – jetzt geht es darum, die wirksame Umsetzung der definierten Maßnahmen in diesem langfristig angelegten Prozess weiter voranzutreiben – um die Zukunft nachhaltig zu gestalten: ganzheitlich und gemeinsam.

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