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Umweltzeichen-Dialog für Betriebe in Graz am 12.3©Foto Fischer

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14. Apr. 2025

Wettbewerbsvorteil Nachhaltigkeit: So sichern Tourismusbetriebe ihre Zukunft

Nachhaltigkeit

Digitalisierung

Nachhaltiges Handeln ist eine zentrale Herausforderung und zugleich Chance für unsere Tourismusbetriebe und Destinationen, um sich zukunftssicher aufzustellen und ihre Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Umwelt wahrzunehmen.

In einer Welt, in der sich Kundenbedürfnisse und Marktanforderungen sehr rasch weiterentwickeln, wird Nachhaltigkeit zunehmend aber auch zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor und Treiber für Innovation und Wachstum.

7 Gründe, warum das Thema Nachhaltigkeit für Betriebe wichtig ist

1. Kundenerwartungen und Marktwachstum: Gäste legen zunehmend Wert auf umweltfreundliche und nachhaltige Angebote. Der Trend geht zu bewussterem Reisen und Hotels, die auf Nachhaltigkeit setzen, können sich von der Konkurrenz abheben.

2. Kostenreduktion und Effizienz: Nachhaltige Maßnahmen wie Energieeffizienz, Wassermanagement und Müllvermeidung können mittel- und langfristig Kosten sparen. Zum Beispiel führt der Einsatz von LED-Beleuchtung, wassersparenden Armaturen oder effizienteren Heizsystemen zu signifikanten Einsparungen bei den Betriebskosten.

3. Regulatorische Anforderungen: Es gibt zunehmend strengere Richtlinien. Nachhaltige Praktiken können dabei helfen, Vorschriften einzuhalten. Darüber hinaus können Betriebe von Finanzierungen, Subventionen oder steuerlichen Vorteilen profitieren, wenn sie nachhaltige Prozesse implementieren und dokumentieren.

4. Markenimage und Wettbewerbsfähigkeit: Ein Hotel, das sich authentisch für Nachhaltigkeit engagiert, kann sein Markenimage stärken und ein positives Ansehen in der Öffentlichkeit gewinnen. Das kann zu einer höheren Loyalität bei bestehenden Gästen (Stammkundenbindung) beitragen, aber auch zur Gewinnung neuer Gäste beziehungsweise Zielgruppen führen, die Wert auf Nachhaltigkeit legen.

5. Zukunftssicherung und Verantwortung: Nachhaltigkeit ist ein wesentlicher Bestandteil der langfristigen Zukunftssicherung von Betrieben. Der Tourismus ist stark von natürlichen Ressourcen und der Umwelt abhängig. Nachhaltiges Wirtschaften schützt diese Ressourcen, sichert zukünftige Erträge und trägt zur Erhaltung und Resilienz von Reisezielen bei.

6. Mitarbeiterbindung und -gewinnung: Für viele Mitarbeiter, insbesondere jüngere Generationen, ist die ökologische und soziale Verantwortung des Unternehmens ein entscheidender Faktor bei ihrer Jobwahl. Ein nachhaltiger Beherbergungsbetrieb kann als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen werden (Nachhaltigkeit als Haltung ist ein „employer branding“-Tool).

7. Wettbewerbsvorteil in der Reisebranche: Nachhaltigkeitszertifizierungen, wie das Österreichische Umweltzeichen für Betriebe werden immer wichtiger. Solche Zertifikate sind nicht nur Marketingtools, sondern auch ein Zeichen für ernsthaftes Engagement. Gäste und Reiseveranstalter suchen verstärkt gezielt nach solchen zertifizierten Beherbergungsbetrieben. Im Seminar- und Veranstaltungsbereich zählen Zertifikate oft bereits als Voraussetzung für erfolgreiche Geschäftsabschlüsse.

Wie lege ich konkret zum Thema Nachhaltigkeit als Betrieb los?

Es gibt viele, die in das Thema Nachhaltigkeit gerade einsteigen und sich erstmal einen Überblick verschaffen wollen. Andere haben vielleicht schon ein Basiswissen und das ein oder andere nachhaltige Angebot im Betrieb, das es nun zu vermarkten gilt. Wieder andere konzentrieren sich derzeit explizit auf die Entwicklung nachhaltiger Produkte. Und dann gibt es auch Unternehmer:innen die sich mit einer eigenen Strategie oder Zertifizierung beschäftigen, um das Thema ganzheitlich in der Vision, Organisation und damit im Tun zu verankern. Bei all diesen Stufen gibt es kein richtig oder falsch, denn sie führen alle in kleineren oder größeren Schritten zum Ziel. 

Wie kann also Umsetzung in Betrieb aussehen?

Die erfolgreiche Umsetzung von Nachhaltigkeit im Betrieb erfordert praktische Schritte und eine klare Orientierung.

  1. Schritt: Das vorhandene Angebot nutzen, um sich Basiswissen zum Thema Nachhaltigkeit anzueignen und Orientierung zu erhalten. Umfasst zum Beispiel das Selbststudium von Leitfäden, Informationsmaterialien (z.B.: zu Förderungen), Webseiten, Self Checks, Schulungen, Webinare oder kostenlose Beratungen.
  2. Schritt: Von anderen „Good Practices“ lernen (zum Beispiel vom Boutique Hotel Stadthalle Wien www.hotelstadthalle.at , Hotel Luise Eco Erlangen - www.luise.eco  oder Retter Bio-Natur Ressort www.retter.at ) und sich noch stärker zum Thema Nachhaltigkeit vernetzen! 
  3. Schritt: Ins Tun kommen und erste „Quick Wins“ im eigenen Betrieb umsetzen und kommunizieren, um das Thema Nachhaltigkeit im Betrieb für sich, die Mitarbeiter:innen und die Gäste sichtbarer zu machen! Nachhaltigkeit ist ein Prozess, der in kleinen Schritten beginnt (Food Waste, Handtücher, Trinkwasser, ...). Vor allem Schulungen für Mitarbeiter:innen und Gäste fördern ein gemeinsames Verständnis für nachhaltiges Handeln.
  4. Schritt: Die Erhöhung der regionalen Wertschöpfung durch die Zusammenarbeit mit lokalen Produzenten stärkt die Gemeinschaft und reduziert Emissionen durch kürzere Transportwege.
  5. Schritt: Nachhaltige Infrastruktur- der Einsatz von Solaranlagen, wassersparenden Technologien und nachhaltigen Baumaterialien schafft langfristige Vorteile.
  6. Schritt: Eine Nachhaltigkeitsstrategie (mit Zertifizierungsstrategie) für den Betrieb hilft die Entwicklung systematisch voranzutreiben. Nachhaltigkeitsberichte und klare Visionen stärken die Glaubwürdigkeit!

Nachhaltigkeit als Chance betrachten

Tourismus und Nachhaltigkeit schließen sich nicht aus – im Gegenteil, sie ergänzen sich. Durch nachhaltige Strategien können Betriebe nicht nur die Umwelt schützen, sondern auch die Zufriedenheit ihrer Gäste und Mitarbeiter:innen steigern, Betriebskosten senken und ihre Zukunftsfähigkeit sichern. Ein klarer Plan und kontinuierliches Engagement machen es möglich, positive Veränderungen zu bewirken. Nachhaltigkeit ist daher eine Investition in die Zukunft des Betriebes und unserer Umwelt. Gemeinsam können wir durch innovative Lösungen und kontinuierliches Engagement die Tourismusbranche positiv gestalten.

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