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03. Juli 2025
STiAS Workshop „Cause We Care“: wie Klimaschutz in Destinationen funktionieren kann
Nachhaltigkeit
Daten
Destinationsentwicklung
„We learn. We grow. We shine.“ - mit diesem Fokusthema der positiven Fehlerkultur fand vom 03.-04. Juni 2025 der Sustainable Tourism in Austria Summit (STiAS) statt. Dabei bot der Workshop „Cause We Care – Klimaschutzstrategien für Destinationen“ einen praxisnahen Einblick in eine neue Methoden zur Berechnung und Reduktion des touristischen Klimafußabdrucks sowie innovative Finanzierungsansätze für Klimaschutzmaßnahmen – inklusive spannender Praxisbeispiele.
Relevanz des Klimaschutzes für Destinationen
Konkreter Klimaschutz ist für Destinationen essentiell, da der Tourismus sowohl Mitverursacher als auch Betroffener des Klimawandels ist. Mit einem Anteil von rund fünf bis acht Prozent an den globalen Treibhausgasemissionen, die vor allem durch An- und Abreise sowie Unterkunft und Aktivitäten entstehen, trägt die Branche maßgeblich zur Klimakrise bei. Gleichzeitig ist sie selbst stark von klimatischen Veränderungen wie Temperaturanstieg, Extremwetterereignissen oder Saisonverschiebungen betroffen. Ohne gezielte Maßnahmen zur Reduktion des CO₂-Fußabdrucks drohen nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche Risiken, etwa durch sinkende Attraktivität oder steigende Kosten.
Klimaschutz ist damit nicht nur eine gesellschaftliche Verpflichtung, sondern auch ein entscheidender Wettbewerbsfaktor: Gäste erwarten zunehmend nachhaltige Angebote und Destinationen, die Verantwortung übernehmen. Durch konkrete Klimaschutzstrategien können Destinationen ihre Zukunftsfähigkeit sichern, Kosten senken und sich gezielt als nachhaltige Reiseziele positionieren.
Methoden zur Berechnung des touristischen Klimafußabdrucks
Im ersten Teil des Workshops stellten die Referent:innen Christina Roitinger (myclimate) und Christian Baumgartner (Fachhochschule Graubünden) die Methodik zur Erfassung des touristischen Klimafußabdrucks vor. Besprochen wurde, wie relevante Datenquellen – wie Anreise, Unterkunft und Aktivitäten – systematisch erfasst und ausgewertet werden können. Herausforderungen bei der Datenerhebung, insbesondere im Bereich Mobilität, wurden offen diskutiert. Die Methode wurde im Rahmen des Projekts KlimDest für die Schweizer Destinationen Davos Klosters, Arosa und Valposchiavo entwickelt. Sie ermöglicht Destinationen, Emissions-Hotspots zu identifizieren und gezielte Maßnahmen zur Reduktion abzuleiten. Die regelmäßige Wiederholung der Bilanzierung dient zudem der Erfolgskontrolle und unterstützt die kontinuierliche Verbesserung der Klimaschutzstrategie.
„Cause We Care“-Ansatz und Klimafonds zur Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen
Im zweiten Teil des Workshops stand der „Cause We Care“-Ansatz im Mittelpunkt. Das von "myclimate" entwickelte Modell sieht vor, dass Gäste freiwillig einen Klimaschutzbeitrag zu touristischen Leistungen leisten können. Der jeweilige Betrieb verdoppelt diesen Beitrag. DMOs oder Gemeinden ergänzen die Beträge, sodass gemeinsam ein Klimafonds zur Finanzierung betrieblicher und regionaler Klimaschutzmaßnahmen aufgebaut wird. Ein Teil der Gelder fließt in destinationsübergreifende Projekte, wie den Ausbau erneuerbarer Energien oder nachhaltige Mobilität. Ein weiterer Teil kommt international zertifizierten Klimaschutzprojekten zugute. So wird Klimaschutz zu einer gemeinsamen Aufgabe von Gästen, Betrieben und Destinationen.
Fazit
Der Workshop bot den Teilnehmenden wertvolle Einblicke in praxisnahe Methoden zur Berechnung des Klimafußabdrucks und innovative Ansätze zur Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen. Die vorgestellten Modelle und Erfahrungsberichte motivierten dazu, Klimaschutz als Gemeinschaftsaufgabe zu verstehen und aktiv anzugehen.
Interessierte Destinationen und Betriebe sind jederzeit eingeladen, mit den Referent:innen in Kontakt zu treten, um von deren Expertise zu profitieren und eigene Initiativen zu starten!
Weitere Beiträge zum diesjährigen STiAS gibt es hier.