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16. Mai 2025
Das war der ÖTT 2025: Zwischen Datenströmen und Schneegestöber
Digitalisierung
Künstliche Intelligenz
Nachhaltigkeit
Mobilität
Daten
Destinationsentwicklung
Am 14. Mai wurde der Flughafen Wien zur Startrampe für die Zukunft des Tourismus. Der Österreichische Tourismustag 2025 versammelte über 800 Branchenvertreter:innen – ein energiegeladener Austausch zu Digitalisierung, Internationalisierung und Innovation. Der Geist des Aufbruchs war spürbar. Und das nicht nur im Terminal, sondern in jedem Programmslot.
Der ÖTT 2025 war mehr als ein Branchenevent – er war ein Navigationspunkt in unruhigen Zeiten. Mit dem Flughafen Wien als Austragungsort wurde ein starkes Zeichen gesetzt: für Offenheit, internationale Zusammenarbeit und den Mut, neue Märkte zu erobern. Besonders die symbolhafte Wahl des Flughafens unterstrich: Hier hebt eine Branche ab, die sich neu erfinden will – mit Mut, Weitblick und gemeinsamer Kraft. In einem Umfeld, das stark von globalen Unsicherheiten geprägt ist, wird klar: Wer international erfolgreich sein will, braucht neue Ideen, starke Allianzen
Eröffnung mit Rückenwind
Staatssekretärin Elisabeth Zehetner legte gleich zu Beginn eine Punktlandung hin. Mit Klartext zur Bürokratieentlastung und mehr Planungssicherheit für Saisonarbeitskräfte schlug sie die Richtung vor: Weg vom Klein-Klein, hin zu echten Perspektiven. Auch der Fokus auf Betriebsnachfolge und Standortvermarktung zeigt: Die Politik will hier mehr sein als Beifahrerin.
Martha Schultz, Vizepräsidentin Wirtschaftskammer Österreich, betonte, dass der Tourismus das „Herzstück unseres Landes“ sei – geprägt durch Innovationskraft, Internationalität und unternehmerischen Mut. Besonders hob sie die Rolle starker Partnerschaften hervor – etwa mit der Außenwirtschaft – um neue Märkte zu erschließen und die Saisonen zu verlängern. Ihr Appell: Mehr Ganzjahrestourismus und mutige Internationalisierung, unterstützt durch die Österreich Werbung.
Astrid Steharnig-Staudinger, CEO der Österreich Werbung, unterstrich die Symbolkraft des Veranstaltungsortes Flughafen: Ein Ort der Verbindung, der Mobilität und der Begegnung. Ihre klare Botschaft: „Wir müssen von globalen Entwicklungen lernen – weil sonst können wir unsere lokale Kraft nicht stärken.“ Dabei setzte sie auf starke Allianzen, innovative Kampagnen und echte Zusammenarbeit mit der Branche.
🌌 Daten statt Bauchgefühl
IIn der Keynote rief Dr. Insa Thiele-Eich – Meteorologin und Astronautin – zu einem Perspektivwechsel auf: Grenzen existieren nicht im All. Und auch nicht im Kopf, wenn man neue Tourismusziele denkt. Ihre Botschaft: „Grenzen sieht man nur zwischen Tag und Nacht.“ Sie sprach über die Raumfahrt als Modell für internationale Zusammenarbeit – und wie wir mit mehr Weitblick globale Herausforderungen gemeinsam bewältigen können. In ihren Worten verband sich Wissenschaft mit Poesie: Sie erinnerte daran, wie klein und zerbrechlich unsere Erde wirkt, wenn man sie aus dem Orbit betrachtet – und wie wichtig es ist, diese Einzigartigkeit zu schützen. Gerade im Tourismus liege Verantwortung: für Begegnung, für Nachhaltigkeit – und für Perspektiven über den Horizont hinaus.
🌐 Neue Zielgruppen, neue Flughöhen
Lateinamerika, Asien, CEE – das waren die Koordinaten der Marktslots. Die Gästeschichten dort sind jung, reiseerfahren und digitalaffin. Lourdes Berho etwa zeigte, wie sehr Mexikaner:innen emotionale, familienfreundliche Angebote schätzen – und Nachhaltigkeit aktiv einfordern. Amanda Wang (Trip.com) hob das digitale Potenzial der asiatischen Märkte hervor: 450 Mio. Nutzer:innen allein auf Ctrip – aber nur 10 % der Chines:innen haben einen Reisepass. Für Österreich heißt das: Es gibt noch viel ungenutzten Auftrieb für die internationale Gästewelt.
Spannend: Der asiatische Markt orientiert sich stark an personalisierten Online-Erlebnissen – ein Bereich, in dem Österreich noch Potenzial heben kann. In Lateinamerika wiederum geht es um Authentizität, Kulturerbe und ganz stark um Familienzeit. Ob mit Wellness, Winter oder Wiener Walzer – Österreich muss sich als vielseitiger Gastgeber zeigen. Die Ansprache wird damit zunehmend komplexer – aber auch chancenreicher.
✈️ Wertschöpfung aus der Luft gegriffen? Keineswegs.
Julian Jäger (Flughafen Wien) und Vertreter:innen von Emirates, Austrian Airlines und anderen machten klar: Air Connectivity ist das Rückgrat eines erfolgreichen Fernmarkt-Tourismus. Neue Strecken, strategische Allianzen, bessere Sichtbarkeit – die Chancen liegen auf dem Rollfeld. Besonders Mittel- und Südosteuropa zeigten sich als dynamische Quellmärkte: mehr Auslandsreisen, höhere Ausgaben, wachsender Qualitätsanspruch.
Jäger verwies darauf, dass 80 % der Weltbevölkerung noch nie in einem Flugzeug saßen – und dass der globale Flugverkehr gerade erst wieder durchstartet. Wien als Hub könne dabei eine zentrale Rolle spielen – auch im Zusammenspiel mit den Bundesländerflughäfen. Besonders betont wurde die Rolle von Partnerschaften: zwischen Airlines, Tourismusorganisationen und Technologieanbietern. Nur mit vereinten Kräften lässt sich die Nachfrage nach nachhaltigem, komfortablem Reisen langfristig bedienen.
Auch Astrid Steharnig-Staudinger, Geschäftsführerin der Österreich Werbung, hob in ihrer Eröffnungsrede hervor, wie essenziell internationale Präsenz und kreative Kampagnen sind. Sie machte deutlich, dass erfolgreiche Marktbearbeitung nur mit einem tiefen Verständnis globaler Entwicklungen möglich ist. Ihr Credo: „Wir müssen von globalen Entwicklungen lernen – weil sonst können wir unsere lokale Kraft nicht stärken.“ Sie lobte die Kooperation mit den Landestourismusorganisationen und verwies auf die Relevanz gemeinsamer Projekte in Fernmärkten wie China oder Brasilien. Dabei gehe es auch um neue Formen des Storytellings, um Social Media, um hybride Erlebnisse – und um den Mut, sich von klassischen Zielgruppenbildern zu lösen.
❄️ Winterwunder mit Kunststoff
Ein echter Eye-Opener kam von Martin Dolezal: Der Wintertourismus kann auch ohne Naturschnee wachsen – mit Rollpisten in Wien, Schneehallen in Dubai oder Kunststoffpisten in Kopenhagen. Der Gedanke dahinter: Schneeverliebtheit kennt keine Klimazone. Wer einmal das Lebensgefühl „Schnee“ spürt, will mehr. Die Beispiele aus den Niederlanden, dem Oman oder sogar Kuwait zeigen: Wer früh ansetzt, kann neue Gästegruppen für sich begeistern.
Dolezal zeigte auf, wie technologische Innovationen und kreative Formate den Zugang zu Wintersport demokratisieren. Besonders beeindruckend: die hohe Zahl von Skischüler:innen, die in urbanen Schneehallen das erste Mal Skier anschnallen – und später vielleicht in Kitzbühel oder Schladming landen. Sein Appell: weg vom Schwarz-Weiß-Denken in Sachen Winter. Ob Kunststoff oder Kristall – Hauptsache, das Schneefeeling stimmt.
📈 Und was bleibt?
Der ÖTT 2025 war ein Event mit klarer Flughöhe. Es wurde weniger gejammert, mehr gedacht. Nicht über Probleme, sondern über neue Möglichkeiten. Zwischen neuen Flugverbindungen, datengetriebenem Marketing und generationenübergreifendem Erlebnisdesign wurde klar: Der Tourismus von morgen hebt nur ab, wenn wir heute den Kurs mutig setzen.
Dabei wurde deutlich: Transformation braucht ein gemeinsames Verständnis. Eine geteilte Vision. Und manchmal auch den Mut, von gewohnten Flughöhen abzuweichen. Österreich hat gezeigt, dass es nicht nur schöne Bilder liefern kann – sondern auch Inhalte, Strategien und Perspektiven.
Wer jetzt noch glaubt, Österreichs Tourismus stünde am Boden – der war bei diesem Take-off nicht an Bord.
💬 Noch Fragen?
Für alle, die noch tiefer eintauchen wollen: Unsere virtuelle KI-Pilotin „Amelia“ kennt jeden Slot, jedes Zitat und jede Pointe vom ÖTT 2025. Sie liefert leiwande Einblicke mit viel Schmäh und einer Prise Flughafengefühl. Den Link zum Chatbot findest du unten. ⬇️